NÖ: FPÖ unter, ÖVP über den Erwartungen

Gemessen an Österreichs politischer Kultur ist das niederösterreichische Wahlergebnis erfreulich: Die FPÖ blieb unter den Erwartungen.

Professor Peter Filzmaier spricht zwar von einem “Status quo”-Ergebnis, aber gemessen daran, dass mit Erwin Pröll einer der populärsten und am längsten dienenden Landesfürsten nicht mehr angetreten ist, ist das Halten der absoluten Mehrheit für die ÖVP doch ein keineswegs selbstverständlicher Erfolg.

Er wurde auch in keiner Umfrage vorhergesagt.

Um so mehr ist er der Person von Johanna Mikl-Leitner zuzurechnen: Sie mag in deutschen Talkshows nicht sonderlich erfolgreich sein – bei Niederösterreichs Wählern kommen ihre Aussagen – “es geht mir vor allem um das Miteinander” und ihre Ausstrahlung – bescheiden, volkstümlich, bestimmt, ohne autoritär zu wirken – bestens an.

Im gleichen Ausmaß in dem das Abschneiden der ÖVP über den Erwartungen liegt, liegt das der FPÖ darunter: Sie hat ihre Stimmen nicht, wie angestrebt verdoppelt und ist auch unter den 16,1 Prozent geblieben, die sie schon einmal im Land inne hatte oder weit unter den 25,9 Prozent von der letzten NR Wahl. Das, obwohl davon auszugehen war, dass die in NÖ besonders zahlreichen Wähler des Team Stronach fast durchwegs zu ihr überlaufen.

Ob die Liederbuch-Affäre ihres Spitzenkandidaten Udo Landbauer bei diesem relativ bescheidenen Abschneiden eine Rolle gespielt hat, ist nicht zu klären.

“Jetzt erst recht” wurde er jedenfalls nicht gewählt.

Und Mikl-Leitner hat es offenkundig nicht geschadet, sehr klar zu sagen, dass sie nicht mit Landbauer zusammenarbeiten will.

Für die SPÖ stimmt Filzmaiers Aussage von “Status quo”: Ihr Zuwachs hielt sich in höchst bescheidenen Grenzen. Dass die Grünen wieder im Landtag sind war zu erwarten – das schlechte Abscheiden bei der Nationalratswahl war ein Ausrutscher, der nur der Zuspitzung des Nationalrats-Wahlkampfes auf eine Schicksalswahl zwischen Rot und Schwarz (Türkis) zuzuschreiben war.

Dass die NEOS in den Landtag eingezogen sind war nicht zwingend zu erwarten und zeigt, dass sie bei der Landbevölkerung nicht auf völlig verlorenem Posten stehen.

 

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