Das Wunder von Wörgl

Ein Tiroler mit Hauptschulbildung beweist die Unbrauchbarkeit konservativer, christdemokratischer Wirtschaftspolitik.

Samstag Abend wurde auf ORF2 der Spielfilm “Das Wunder von Wörgl” gezeigt, der ein Intermezzo der österreichischen Wirtschaftspolitik wahrheitsgemäß nacherzählt. Anfang der Dreißigerjahre wurde Wörgl wie ganz Österreich von der Weltwirtschaftskrise heimgesucht. Die einzige große Fabrik des Ortes stand still. Das gesamte Wirtschaftsleben lag danieder. Es wurde immer weniger erzeugt, gehandelt und konsumiert. In seiner Verzweiflung bestellte der Gemeinderat einen Außenseiter, den sozialdemokratischen Lokführer Michael Unterguggenberger zum Bürgermeister, weil er ungebrochenen Optimismus ausstrahlte. Unterguggenberger orientierte sich auf Grund eines Buches an der ökomischen Theorie eines Außenseiter der Nationalökonomie, Sivio Gesell, der sogenanntes “Freigeld” empfahl: Scheine, die Geldscheinen ähnlich sehen, aber auf Grund einer gemeinsamen Abmachung gegen Waren getauscht werden können. Nur dass sie Monat für Monat einen bestimmten Anteil ihres Wertes verlieren, so dass sie möglichst schnell ausgegeben werden müssen. Dadurch, so war Gesell überzeugt, würden mehr Waren eingekauft und damit auch erzeugt und gehandelt.

Gesells Idee bewährte sich innerhalb einer kleinen deutschen Gemeinde, die von einem Unternehmen dominiert wurde, das die Idee übernahm und seine Angestellten mit solchen Scheinen bezahlte, die in werkseignen Geschäften eingelöst werden konnten.

Ein Ort “druckt Geld”

Unterguggenberger verwirklichte die Idee in ungleich größerem Umfang in seiner Tiroler Heimatgemeinde Wörgl, nachdem er die Einwohner mit Hilfe des Pfarrers überzeugt hatte, die von ihm gedruckten Scheine – er nannte sie AB-Scheine – anzunehmen, bewährten sie sich glänzend. Denn die Gemeinde beschloss gleichzeitige Großaufträge – die Reparatur des Schulhauses, die Errichtung eines Kanalsystems, den Bau einer Sprungschanze und eines Schwimmbades, das bis heute existiert. Selbst Gemeindeabgaben konnten mit AB-Scheinen bezahlt werden.

Während der Christlich-Soziale Englbert Dollfuss in Österreich einen Sparkurs fuhr und die Wirtschaftskrise und die damit verbundene gewaltige Arbeitslosigkeit nicht und nicht zu überwinden vermochte, ging sie in Wörgl und immer mehr umliegenden Gemeinden, die das Unterguggenberger-Modell übernahmen, deutlich zurück, weil ihre Wirtschaft, im Gegensatz zur österreichischen, florierte.

Aber obwohl 40 Tiroler Bürgermeister für ihn demonstrierten, wurde Unterguggenberger vom Verwaltungsgerichtshof verurteilt und durfte sein “Freigeld” nicht mehr verbreiten, weil er damit das Monopol der Nationalbank auf die Herstellung von Geld verletzt hatte.

Innerhalb kurzer Zeit brach das Wirtschaftswunder von Wörgl wieder in sich zusammen. Wenig später ergriff Hitler auch in Österreich die Macht.

Was Kurz und Löger lernen könnten

  • Der mit dem großartigen Karl Markovics auch künstlerisch überzeugende Film zeigt eindringlich, was ich in meinen Kommentaren erfolglos zu vermitteln suche: Die Basis jeden Geldes ist ausschließlich das Vertrauen, das die Menschen in sein Funktionieren setzen. Nicht nur jeder Staat, sondern selbst eine kleine Gemeinde kann Geld schaffen, wenn das notwendige Vertrauen dafür gewonnen werden kann. Wie sehr kann das erst eine große Volkswirtschaft, wenn sie das Vertrauen nicht fahrlässig untergräbt. Es war fahrlässig anlässlich der Griechenlang-Krise das Vertrauen in den Euro nicht in der Sekunde durch die Erklärung zu sichern, dass die EZB ihn “mit allen Mitteln” verteidigen würde und mehr als notwendig, dass Mario Draghi sie schließlich gegen Deutschland Widerstand abgab – er hat den Euro damit gerettet. Es wäre richtig, diese Erklärung auch angesichts der Italienkrise abzugeben.
  • Große Ausgaben der öffentlichen Hand für Investitionen – natürlich die Errichtung eines Kanalsystems, die Sanierung eines Schulhaues, aber auch der Bau von Sportstätten, die “nur” dem Vergnügen und der Gesundheit dienen und keinen Gewinn abwerfen, wie das eben keineswegs der Sinn staatlicher Einrichtungen ist, befördern das Florieren der gesamten Wirtschaft in entscheidendem Ausmaß. Dar Staat schafft Güter, indem er “Geld druckt” und verspricht, dass es überall angenommen wird und selbst zur Bezahlung von Steuern verwendet werden kann. Keynes hätte nicht besser als Unterguggenberger wirtschaften können. Die “Saldenmechanik” erfährt durch das Wunder von Wörgl eine weitere empirische Bestätigung.
  • Ein ständiger, nicht zu großer, absehbarer Wertverlust der Geldes – “Inflation” befördert das Wirtschaftswachstum erheblich, weil das Geld rascher für Waren ausgegeben wird. Es war daher immer extrem wichtig, das in der EU vereinbarte Inflationsziel mit aller Kraft einzuhalten. Dass Deutschland das im Rahmen seiner “Lohnzurückhaltung” nicht tat, war damit abseits der Unmöglichkeit eines weiterhin fairen Konkurrenzkampfes ein gravierender Fehler. Begrenzte Inflation wie Wolfgang Schäuble sie so dringend zu vermeiden sucht, ist wirtschaftlich nötig. Deflation, wie die EU sie beinahe erlebte, der größtmögliche wirtschaftliche Fehler.
  • Sparen des Staates, wie Dollfuß es verwirklichte und die Finanzminister Wolfgang Schäuble und Hartwig Löger es predigen und nach Kräften verwirklichen wollen, behindert selbst eine florierende Wirtschaft erheblich und kann sie im Extremfall einbrechen lassen.

Man sollte Wolfgang Schäuble und Hartwig Löger, Sebastian Kurz und Angela Merkel zwingen, sich den Film über das Wunder von Wörgl anzusehen – vielleicht ist er eher als jeder Text in der Lage, ihre emotionale Denkblockade zu beseitigen.

6 Kommentare

  1. Ernst Dorfner
    Der Staat und die verlorene Definitionsmacht
    über das Geld

    Der Staat hat sich die Definitionsmacht über das Geld
    durch die Verwendung von Kreditgeld
    – dem SUV-Geld unter den Geldarten –
    aus der Hand nehmen lassen

    Geld entsteht heute mehrheitlich durch Verschuldung aus der Aufnahme von Krediten und kreditähnlichen Verträgen in der Waren- und Güterwirtschaft, aber nur in einem beschränkten Maß durch den Staat. – Warum das so ist, erklärt sich aus den weitern Ausführung im Zusammenhang mit dem, was Wertschöpfung bedeutet.- Wir nennen dieses Geld „Kreditgeld“. Sein Einsatz ist in der hocharbeitsteiligen Warenwirtschaft unumgänglich, damit auch die Lohnarbeiter auf der untersten konsumfernen Stufe der hohen Wertschöpfungsstiege – etwa der Arbeiter bei der Rohstoffgewinnung -, und alle die auf den Stufen unter dem obersten Podest, auf dem die fertigen Konsumwaren und Gebrauchsgüter angeboten werden, heute schon einen Zugriff auf diese ermöglicht wird. Dieser Zugriffsmöglichkeit nach ganz oben verlangt nun aber auch das Vertrauen, dass auf all den Stufen unter der obersten etwas hergestellt wird, das gebraucht und nachgefragt wird. Es sind dies Maschinen und Einrichtungen, Vorprodukte, Betriebsstoffe, Vormaterialien und Vorprodukte – und ganz oben die Konsum- und Verbrauchsgüter.

    Aber dieses Kreditgeld ist nicht das Geld, wie es die klassische Volkswirtschaftslehre beschreibt, nämlich ein Tauschmittel, das als Wertdokument – als schuldenfreie Tauschware – in den Wirtschaftsverkehr kommt. Dieses Geld aber kann das nicht erfüllen, was die kapitalistische Warenwirtschaft verlangt.
    Diese braucht ein Geld, das mehr leisten kann als ein reines Tauschgeld. Die Warenwirtschaft braucht das Kreditgeld, ein SUV-Geld, das so wie ein PS-starker SUV-PKW mehr leisten kann als nur ein gewöhnliches leistungsarmes Stadtauto. Dieses Mehr-Können aber verlangt seinen Preis.
    Dieser Preis manifestiert sich in der in kapitalistische Wertschöpfung, wo es darum geht, aus Geld mehr Geld zu machen. Was zum Motor diese Systems wird, – während die Warenproduktion gewissermaßen einem Zusatzergebnis gerät. SUV-Geld verlangt einen Mehrwert in Geld, den Profit und den Zins, der nur bezahlt werden kann, wenn die Wirtschaft immer wächst und weiterwächst. Wenn nämlich die heute zu verkaufenden Produkte um mehr Geld verkauft werden sollen als für ihre Herstellung gestern an Geld ausgegeben wurde, dann bedeutet dies, dass der Käufer heute mehr Geld ausgeben muss als der Verkäufer als Käufer von gestern. Das heißt aber makroökonomisch auch, dass alle Käufer heute mehr Geld über den Zahltisch reichen müssen als die Käufer von gestern. Die gesamte Geldmenge muss also steigen.
    Das aber zwingt die Warenwirtschaft zu wachsen. Die Verwendung von Kreditgeld, dem SUV-Geld, führt zu einem Wachstumszwang der Warenwirtschaft!

    Und hier treffen nun das Soziale und das Ökologische aufeinander.
    Die Sozialwirtschaft verwendet heute so wie die Warenwirtschaft dieses SUV-Geld, obwohl sie keine Wertschöpfung im Sinne der Betriebswirtschaftslehre betreiben kann. Sie erzeugt keine Produkte, die teurer verkauft werden als sie gekostet haben. Hier werden im Wesentlichen Dienstleistungen gegen andere Dienstleistungen, oder gegen bereits fertige Konsumwaren und Verbrauchgüter, getauscht, also etwas bereits Fertiges gegen etwas bereits Fertiges. Hierzu aber braucht es kein Kreditgeld. Es genügt ein Tauschgeld, wie es die Volkswirtschaftslehre beschreibt.
    Das Kreditgeld, das nun aber die Sozialwirtschaft verwendet, kann sie selbst nicht- so wie die Warenwirtschaft Sie verbrauch- durch Kreditaufnahme bereitstellen, eben weil sie keine Wertschöpfung – also kaufen, um teurer zu verkaufen – betreibt. Sie VERbraucht das Geld. Ihr Produktionsergebnis ist nicht Geld, sondern ein anderes Gut oder eine andere Leistung als das Hingegebene.
    Der Staat stellt seine Leistungen nicht erst her, sondern sind diese für das Funktionieren der Warenwirtschaft vorausgesetzt! Diese ermöglichen erst die die Warenproduktproduktion, wie oben beschrieben. Der Staat aber verkauft diese Leistungen nicht gewinnbringend, sondern die tauscht sie tagtäglich mit seinem Tauschgeld gegen bereits fertige Produkte und Leistungen der Warenwirtschaft. Diese Tauschgeld kann er selbst als Rechtsstaat bereitstellen. Er braucht hingegen nicht das SUV-Geld, dass ihn derzeit in eine Alimentierung durch die kapitalistischen über Steuern und Abgaben Warenwirtschaft zwingt.
    Heute verlangen wachsende Ausgaben der Sozialwirtschaft stets nach weiterwachsenden Steuern und Abgaben, die von der Warenwirtschaft nur bereitgestellt werden können, wenn diese wächst. Sie verlangt damit nach einer immer weiterwachsenden und damit nach einer nicht-nachhaltigen kapitalistischen Waren- und Güterwirtschaft. Eine wirksame ökosoziale Steuerreform wird damit ad absurdum geführt. Der von der EU ventilierte „New Green Deal“ ist ja Ausdruck dafür, dass die Wirtschaft trotz allem weiterwachsen muss.
    Nebenbei anzumerken ist: Soll eine Reichensteuer, wie sie oftmals zur Finanzierung der Sozialwirtschaft verlangt wird, einen Beitrag leisten, dann setzt das voraus, dass es Reiche gibt. Der Wunsch nach einem möglichst hohen Ertrag der Steuer setzt also einsorgsame Pflege der Reichen voraus, und nicht ihre Abschaffung.

    All das ergibt sich als Folge der Verwendung von Kreditgeld, von SUV-Geld, durch den Staat in einem Bereich, wo wenig bis nichts vorzufinanzieren ist, weil es nur um den Austausch von bereits fertigen Leistungen und Gütern untereinander geht. Die aktuellen Leistungen des Staates in all sein Bereichen werden gegen Fertigwaren getauscht. Ein Spitalsbett ist keine Investition, die eine Wertschöpfung zum Ziel hat – aus Geld mehr Geld zu machen -, sondern eine Konsumausgabe für ein Produkt, das langfristig verbraucht wird.
    Die Verwendung von SUV-Geld ist also hier genauso sinnvoll wie das Fahren mit PS-starken SUV-Autos in den Städten. So wie dafür ein normaler PKW genügt, genügt hier der Einsatz von Tauschgeld, das der Staat von der Zentralbank kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt.
    Damit wird dann aber nicht nur ein Mehr an Steuern und Abgaben seitens der Warenwirtschaft nicht mehr notwendig, sondern können diese sogar gesenkt werden. Damit reduziert sich hier der Zwang zum Wachstum, der nicht nur von den Investoren verlangt wird, sondern derzeit auch vom Staat. Und da diese Steuern und Abgaben zu etwa 80 Prozent auf die Lohnkosten aufgeschlagen werden, folgt daraus auch die exorbitante Kluft zwischen Lohnkosten und Nettolöhnen.

    Es sei hier nochmals gesagt, dass diese Einsichten gelten nicht nur für die Sozialwirtschaft. Das staatliche Gemeinwesen besteht aus noch vielen anderen staatlichen und zivilen Non-profit Institutionen und Einrichtungen, die Dienste und Leistungen zur Verfügung stellen. Ihre Finanzierung muss nicht mit Kreditgeld erfolgen. Sie alle können ihre Nachfrage nach den Angeboten der kapitalistischen Warenwirtschaft mit Tauschgeld erfüllen, wenn dieses Tauschgeld sich vom Kreditgeld nur dadurch unterscheidet, wie es in den Wirtschaftsverkehr kommt. Kreditgeld kommt durch Kredite der Zentralbank an die Banken und von dort durch Kredite an die Warenwirtschaft (und auch Haushalte) in den Verkehr, Tauschgeld durch kostenlose Leihe an den Staat, der sich damit nicht nur selbst finanziert, sondern auch die vielen non-profit Organisationen und Einrichtungen, die ihn bei der Erfüllung seiner Aufgaben unterstützen.

    Bei einer Eigenversorgung des Staates mit Tauschgeld wäre so eine deutliche Senkung der Lohnkosten möglich, somit der Einsatz von menschlicher Arbeit wieder interessanter. Damit würden beispielsweise statt Neuanschaffungen von vielerlei Geräten und Einrichtungen in den Haushalten und auch anderswo, diese wieder viel öfter repariert und instandgesetzt, ihre Nutzungsdauer verlängert – und dadurch die Abfallflut und der Zugriff auf natürliche Ressourcen verringert.
    In der Folge aber ging wahrscheinlich das Arbeitsplatzangebot in der Warenwirtschaft zurück, dafür aber könnten neue und besser bezahlte Arbeitsplätze in der Sozialwirtschaft und in Reparatur- und Instandsetzungsbetrieben entstehen, die alle mit dem Tauschgeld finanziert werden, das der Staat in Verkehr bringt.
    Anzumerken ist noch:
    Das aus dem Kredit hervorgehende Geld ist schuldenbehaftet, was sich aber nicht in seiner Gestalt äußert, sondern erst durch seine seiner Verbuchung in einer Bilanz zustande kommt. Zu dem Haben kommt auch ein Soll. So kann auch das Geld des Staates, das ja von gleicher Gestalt ist, zu Kreditgeld werden. So wie die Kameralistik des Staates die doppelte Buchhaltung nicht kennt, kennt sie auch das Tauschgeld nicht. Erst durch den Eingang in die Bilanzbuchhaltung wird aus Tauschgeld ein Kreditgeld. Der Staat erhält das Geld ad ovo unbefleckt durch eine Schuld.

    Alles im allem könnte die Definitionsmacht des Staates über die Gestaltung der Märkte wieder zurückgewonnen werden, wenn er nicht mehr auf die Alimentierung durch Warenwirtschaft angewiesen ist – weil er über eigenes Geld verfügt.
    Erhalten bleibt trotzdem die kapitalistische profitorientierte Waren- und Güterwirtschaft, dies aber in einem kleineren und nicht mehr so starkem Ausmaß. Wir sollten nicht vergessen, dass diese Wirtschaftsform die Herstellung der Güter und mit viel weniger Anstrengung der Menschen, und in einer größeren Fülle, erlaubt. Jedoch müsste der Staat nicht nur eine Definitionsmacht über die Märkte, sondern auch über die vorausgehende Produktion gewinnen, damit zwar Güter ausreichend für alle, aber nicht für das Wachstum der Müllberge, produziert werden. Er muss dazu Einfluss haben auf Höhe des Kreditangebotes der Geschäftsbanken haben.
    Die Geschäftsbanken bleiben damit wichtiger Bestandteil des ganzen Systems, denen die Vorfinanzierung der kapitalistische Waren- und Güterproduktion zukommt. Aber auch dort, wo der private Haushalt eine größere Anschaffung machen will, und es einer Finanzierung über einen Kredit braucht, sind die private Geschäftsbanken hierfür zuständig. Allerdings muss die monetäre Bestimmungsmacht über die Geschäftsbanken hinsichtlich der Menge an vergebenen Krediten an die staatliche Zentralbank zurückgegeben werden, wie etwa im Vollgeld-System vorgeschlagen.
    Damit würde die EZB mit ins Spiel kommen. Heftige und langandauernde Dispute über den Sinn und die Machbarkeit u. a. sind dabei zu erwarten. Um das vorerst wegen der Dringlichkeit einer ökosozialen Politik, wird hier als Übergang die Einführung von Steuergutschriften vorgeschlagen, die dem Staat ermöglichen, seine Aufträge an die Warenwirtschaft mit Steuergutschriften zu begleichen. Die Steuer- und Abgabenforderungen des Staates werden durch Lieferung von Waren und Leistungen durch ein Unternehmen an diesen abgegolten. Mit der Übergabe der Steuergutschriften an die Steuer – und Abgabenbehörden wir dort die (materielle) Begleichung nachgewiesen. Mehr dazu findet sich im TAXOS-Vorschlag. (aktegeld3.blogspot.com)

    Frank Wiebe schreibt im Titelbeitrag im „Handelsblatt“ vom 18.02.2030 „Den Kapitalismus neu definieren“ u.a.: „Marktwirtschaftliche Lösungen laufen nicht von allein. Umso wichtiger ist es, dass der Staat sich die Definitionsmacht darüber, wie Märkte funktionieren sollen, nicht aus der Hand nehmen lässt“
    Der Staat hat diese Definitionsmacht bei den wichtigen – wenn nicht den wichtigsten – Einrichtungen eines Gemeinwesens, das sozial und ökologisch auszurichten ist, sich aus der Hand hat nehmen lassen. Der Beitrag hier versucht aufzuzeigen, wie der Staat und diese Macht wieder in seine Hand bekommen könnte. Dazu muss sich der Staat jedenfalls aus der monetären Alimentierung durch die kapitalistische Wirtschaft befreien. Solange wird er nicht Herr, sondern bleibt er der Knecht der Wirtschaft, als der er dieses immerwährende Wachstum, die Natur-, Umwelt- und Klimazerstörung, mit befördert.
    02.2020

  2. Interessierte finden unter wwe.”virtuelle Ausstellung der WU Wien zahlreiche Unterlagen über die Geschichte der Gesellianer in Österrich.
    Ernst Dorfner

  3. In Anlehnung an die Arbeitswert-Scheine wurde schon vor Jahren zusammen mit Kollegen aus Österreich und Deutschland der TAXOS-Vorschlag entwickelt Unter dem Titel “Ein Ausweg aus der Finanzierungsfalle” habe ich schon im Jahr 2003 beschrieben. Mehr unter http://www.aktegeld.blogspot.com.
    Ernst Dorfner

  4. Ansehen ist für die”Gutsherren” Wolfgang Schäuble und Hartwig Löger, Sebastian Kurz und Angela Merkel zu wenig. Sie müssten die Film wortwörtlich nacherzählen.

  5. Ergänzend dazu meine Weihnachts-Buchempfehlung für gesellschaftspolitisch Interessierte:
    Joeph Huber, “Monetäre Souveränität” (Metropolis Verlag, 11/18)

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