Ein Kulturtipp

Im “Theater des Fürchtens” in Wien Wieden ist eine atemberaubende Aufführung von Schillers Maria Stewart zu sehen. Besser als Bruno Max kann man dieses Stück nicht inszenieren, besser können Maria Stewart und Elisabeth von England nicht verkörpert werden und Ehrgeiz Ränke und am englischen Hof ist eine hochaktuelle Einführung in die reale Politik.

Deutsch-Lehrer an Gymnasien sollten um Sondervorstellungen ansuchen, wenn sie ihren Schülern klar machen wollten, wie aufregende und gegenwärtig “klassisches Drama” sein kann.

Maria Stuart von Friedrich Schiller

Weitere Termine:
22.03. – 13.04.2019  jeweils Di-Sa um 19:45 Uhr

Zwei Frauen. Zwei Königinnen. Die ins Exil getriebene schottische Königin Maria Stuart wird von ihrer englischen Amtskollegin Elisabeth interniert. Man munkelt von Putschabsichten, aber auch von Eifersucht und Zickenkrieg zwischen den ungleichen Herrscherinnen. Ein Todesurteil hängt in der Luft. Doch Maria ist nicht die einzige Gefangene: Elisabeth ist ebenso unfrei – eine Gefangene der Verantwortung, der Staatsmacht, der männlichen Berater, die mit allen Mitteln ihre eigenen politischen Süppchen kochen möchten. Beide Frauen sind einander ähnlicher als sie zugeben können – beide wollen ihre Freiheit in einer männerbestimmten Welt. Beide bleiben auf der Strecke.

Schiller ist mehr als des Bürgers zweitliebster Schulbuchklassiker, er ist alles andere als inaktuell. Entstaubt und auf seine packende Essenz reduziert, ist das Stück in dieser Inszenierung sowohl Politthriller als auch Psychoduell.

Es spielen: Johanna Rehm, Christine Renhardt, Alexandra-Maria Timmel, Christian Kainradl, Florian Lebek, Christoph Prückner, Alexander Rossi, Jörg Stelling und Matthias Tuzar

Inszenierung: Bruno Max
Bühne: Bruno Max & Marcus Ganser
Kostüm: Alexandra Fitzinger
Musik: Fritz Rainer
Maske: Gerda Fischer

 

3 Kommentare

  1. “Wir” müssen endlich zur Kenntnis nehmen, dass sich Länder, Regionen, Kontinente, Religionen, … nur selbst helfen können. Und das kann dauern, manchmal passiert das auch gar nicht oder endet katastrophal.

    Engländer – die Nebelköpfe – haben eben ihre eigene Logik und glauben, dass sie noch immer der Nabel der Welt sind. Auch in Afrika vermehrt man sich – trotz (oder wegen) fortschreitender Medizin – noch immer gewaltig. Und da hilft “Reden” wenig. Und “Helfen” funktioniert nur sehr eingeschränkt.

    Wenn “wir” das zur Kenntnis nehmen, ist schon viel gewonnen. Nur sollen “wir” den Anspruch aufgeben, die ganze Welt retten zu wollen …

    1. Sie haben wohl recht Herr Langer mit Ihrem Kommentar. Ich hoffe es gibt einen Weg zwischen “Welt retten” und Gleichgültigkeit.

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