Strache ist unverwundbar wie Trump

Auch H.C. Strache könnte wie Donals Trump gestehen, jeder Frau zwischen die Beine zu greifen und Österreich zu verkaufen und die FPÖ würde gewählt. Leider war mir das bis zur EU-Wahl nicht klar, sonst hätte ich mich in meiner jüngsten Prognose nicht derart geirrt: Fünf Prozent Verlust waren das Mindeste, was ich seiner Partei vorhersagte.

Aber es gibt, wie in den USA, dieses Phänomen der lernresistenten Populisten-Wähler: sie konnten erleben, wie Jörg Haider sich bestechen ließ, den Hypo Alpe Adria Skandal initiierte und sein Bundesland bis hin zum Bankrott verschuldete – und legen immer noch Kränze an seinem Unfallort nieder. Sie konnten in allen Medien (die Kronenzeitung ausgenommen) verfolgen, wie Funktionäre der FPÖ von Hubert Gorbach über Walter Maischberger bis Karl Heinz Grasser (auch der ist aus der FPÖ gekommen) mit ihren öffentlichen Ämtern umgehen, und glauben dennoch an blitzblaue Sauberkeit. Sie konnten den Spitzen der heutigen FPÖ, Heinz Christian Strache und Johann Gudenus in Duzenden Fernsehsendungen dabei zusehen, wie sie in Ibiza versprachen, Staatsaufträge an jemanden zu vergeben, der ihnen die Kronenzeitung kauft – und verloren bei den Wahlen zum EU-Parlament ganze zweieinhalb Prozent.

Der Bundespräsident behauptet, dass Österreich nicht so sei, wie es sich auf diesem Video darstellt – ganz sicher bin ich dessen nicht.

11 Kommentare

  1. Strache und die FPÖ haben über einen langen Zeitraum ihr Wählerpotential aufgebaut – besonders in den jüngeren Altersgruppen – und die haben es nicht so gerne zugeben zu müssen das sie sich “geirrt” haben. Und zuletzt – auch wenn das Video entlarfent war – die ganze Vorgangsweise der Entstehung und Veröffentlichung hat es der FPÖ leicht gemacht Verschwörungstheorien zu entwickeln.

    Außerdem- so schwach wie dei SPÖ agiert brauchen die sich nicht zu wundern das es nicht voran geht. Nach der Wahl im Burgenland wird es sowieso Doskozil übernehmen

  2. Herbert Kickl wird nicht müde von einer “besoffene Partie” zu reden und niemand widerspricht. Betrunken ist man ja bald einmal – zumindest hier im Alpenwunderland – und dafür zeigen viele, die sich selbst des öfteren in dieser Lage bewundern, Verständnis. Von dem Sprichwort: von Betrunkenen und Narren kann man die Wahrheit erfahren, bleibt für Strache nur mehr der betrunkener Narr übrig. Die Wahrheit ist kein Privileg der Politik und nachdem wir gelernt haben uns im “beinharten” Wettbewerb, egal mit welchen Mitteln, durchzusetzen, bleiben dann auch die Moral und das Gewissen auf der Strecke. Kickl weiß das und wird nicht müde von einer besoffenen Partie zu sprechen – und niemand widerspricht!

  3. Ich habe mich über Ihre Prognose sehr gewundert. Das Ergebnis von ÖVP, FPÖ und SPÖ bei den EU-Wahlen hätte ich mit meiner Einschätzung der politischen Lage ziemlich gut getroffen .

    Ich bin der Meinung, dass Sie noch immer den Schock in der Bevölkerung unterschätzen, den die hauptsächlich muslimische Massenimmigration der letzten Jahre ausgelöst hat. Die Zahl der Einwanderer pro Jahr darf man nicht auf die Gesamteinwohnerzahl eines Landes beziehen, sondern muss sie auf die Geburtenzahl eines Landes beziehen. Es gab Jahre, da sind weit mehr Menschen eingewandert als in Österreich geboren wurden. Das ist natürlich ein ungesundes Verhältnis.

    ÖVP und SPÖ haben der Bevölkerung im Wesentlichen gesagt: Die Masseneinwanderung junger muslimischer Männer ist alternativlos.

    Dadurch hat sich für die Rechtsextremen eine Change ergeben, die sie genutzt haben.

  4. Eine Vielzahl jener “Lernresistenten” kann dem Geschehen weder folgen noch Schlüsse daraus ziehen. Was auf zu geringe Schulausbildung und mangelnder Intelligenz zurückzuführen ist.

    1. Es hat sie, als die “Lernresistenten” noch SPÖ gewählt haben, auch nicht gestört. Da war deren “geringe Schuldbildung und mangelnde Intelligenz” der Garant für rote Wahlsiege. Die sozialistischen Parteien waren die Erfinder des Populismus – jetzt wo die ehemaligen Wähler anderen Populisten hinterher laufen beklagt man lautstark das Aufkommen populistischer Parteien. Hätten die Roten eine vernünftige (Einwanderungs-)Politik gemacht wäre es nie zu so einem Erstarken der Rechten gekommen. Im Selbstverständnis der SPÖ sind die die geborene Regierungspartei – auch einer der vielen Irrtümer dieser Partei – das Gegenteil ist der Fall. Sozialistische Parteien und Gewerkschaften sind klassische Oppositions-Parteien und dort viel besser aufgehoben als in einer Regierung.

  5. So geht’s wohl einigen, die in ihrer Hoffnung an die Mündigkeit der Wähler nicht wanken wollen. Aber manchmal möchte einem doch der Verdacht kommen, dass das ein bissl eine Utopie ist. Es gibt in Österreich noch immer einen satten braunen Bodensatz, der unbelehrbar ist.

  6. Die IBIZA “Fallensteller” samt “Gutmenschen ” Allianz ,haben sich zu früh gefreut!
    Trotz dieser “Belastung” ,konnte sich die FPÖ gut halten ,prognostizierte “Zerbröselung” der FPÖ, findet & fand nicht statt!

  7. Als “lernresistent” haben sich diesmal 17%. der Österreicher erwiesen. Also 83% sind “nicht so” wie der Bundespräsident meint. Meinen Sie nicht auch, dass die Mehrheit zählt ?

    1. Dass sich bloß 17% der Österreicher*innen als “lernresistent” herausgestellt haben, das glaube ich nicht. Würden Sie die rund 34% der Wähler*innen der ÖVP als lernfähig darstellen? Ich zähle diese Wähler*innen ebenso zu den “lernresistenten” Zeitgenoss*innen, denn es gab hierzulande nie einen überzeugten demokratischen Konservativismus, ebenso wenig einen überzeugten demokratischen Nationalismus. Somit komme ich auf einen Anteil von mehr als 51% “lernresistenten” Österreicher*innen.

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