Duo Infernal

Ich habe schon einmal darüber geschrieben, aber nicht einmal tausend Menschen haben es gelesen: Was im Norden Syriens geschieht ist eines der übelsten Verbrechen seit dem zweiten Weltkrieg.

Donald Trump hat dazu eingeladen, indem er seine Truppen abgezogen hat, Rezep Tayyip Erdogan führt es durch, indem seine Truppen dort jene Kurden umbringen, denen die USA, Europa und afrikanische Kontinent den Sieg über den IS verdanken. Ein befriedetes Gebiet, das unter kurdischer Selbstverwaltung besser als die meisten Staaten Afrikas funktionierte, ist wieder Schlachtfeld. Kämpfer des IS, die vor laufenden Kameras Köpfe abschnitten und auf Pfähle steckten, kommen wieder aus den kurdischen Gefängnissen frei und formieren sich zu neuen radikalen Zellen.

Ein hirnloser Saurier am Halsband Wladimir Putins

Die von der Welt im Stich gelassenen Kurden mussten die Armee Bashir al Assads um Unterstützung bitten, die er gewährt, weil es ihm die Chance bietet, Teile des syrischen Nordens wieder unter Kontrolle zu bringen und wenn es dabei zu Gefechten mit Erdogans Truppen wären ihre NATO -Partner bekanntlich laut Punkt fünf des Paktes verpflichtet, ihnen zur Hilfe zu kommen.

So wie die Nato derzeit beschaffen ist – mit einem Donald Trump als Präsident der USA und einem Rezep Erdogan als Präsident der Türkei – ist sie ein zum Untergang bestimmter hirnloser Saurier den Wladimir Putin am Halsband spazieren führt.

Urlaub in der Türkei ist Unterstützung für einen Verbrecher

Die EU kann nichts tun, weil sie erstens keine Armee hat und sie zweitens nie einsetzte, wenn sie sie hätte und weil Erdogan ihr droht, dann die Grenzen in ihre Richtung zu öffnen.

Das einzige was wir tun können, ist – ich wiederhole mich- keinen Urlaub in der Türkei zu buchen und damit den winzigen wirtschaftlichen Druck auszuüben, zu dem wir in der Lage sind. Hätten wir einen wirklich großen Schriftsteller in unseren Reihen- nicht bloß einen Nobelpreisträger der Gedenkreden für Völkermörder gehalten hat- so schriebe der einen Roman über den fortgesetzten Genozid an der Kurden und rüttelte die Welt damit vielleicht auf, so wie Franz Werfel das mit seinem Roman „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ über den türkischen Genozid an den Armeniern tat.

3 Kommentare

  1. kann es nur bestätigen, was da geschrieben steht. Europa ist zu einem geistigen niemandsland verkommen. weit weg von christlich-sozial. auch sichtbar der wandel von schwarz auf türkis.

  2. Bei Handke machen Sie es sich zu einfach. Ein wichtiger Aspekt von Handkes Kritik war wohl auch eine Sprachkritik und Kritik an Journalisten, die lediglich PR-Meldungen der Nato wiedergeben.
    Man kann das bis heute verfolgen. Wurde irgendwo in Österreich berichtet, dass in Rijeka heuer ein Vertreter des serbischen Minderheitenbeirates von einem kroatischen „Veteranen“ getötet wurde? Dass bei Knin im August kroatische Fanatiker in ein Gasthaus eingedrungen sind, um Serben zu verprügeln, die sich ein Match von Roter Stern Belgrad angesehen haben? Weitere Angriffe durch Kroaten erfolgten in Split auf eine Belgrader Wasserballmannschaft und auf Brac gegen serbische Saisonarbeiter. An die ekelerregenden Jubelfeiern der kroatischen Fußball-Nationalmannschaft nach der WM mit dem Sänger Thompson, benannt nach einer Maschinenpistole, möchte ich mich auch nicht erinnern. Ich frage mich, ob es ein Zufall ist, dass in Kroatien wieder Leute an die Macht gekommen sind, die die Ustascha sehr „freundlich“ sehen. Ich fahre nicht nur nicht in die Türkei auf Urlaub, sondern auch nicht nach Kroatien.

  3. Allerdings könnte auch das Außenministerium etwas tun: Eine Reisewarnung für die Türkei herausgeben. Dies ließe sich durchaus mit der gefährlichen Lage begründen. Eine Reisewarnung hätte mehr als symbolischen Wert, denn die Reisebüros würden keine Buchungen entgegen nehmen, wenn sie Stornos fürchten müssten.

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