Die übertriebene Corona -Sterblichkeit

Die Corona -Sterblichkeit hat längst nicht das Ausmaß, das Italien suggeriert. Es ist fraglich, ob das Corona-Virus die Sterblichkeit der Bevölkerung in einen Land wie Deutschland überhaupt erhöhen wird.

Das sind die zentralen Aussagen des Virologen Professor Hendrik Streeck, der die Leitung des virologischen Instituts der Universität Bonn von Professor Christian Drosten übernommen hat, nachdem dieser in die Berliner Charité übersiedelt ist, in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Wenn sie zutreffen, unterstreichen sie meine Meinung, dass die britische Strategie, nur die Über -Sechzigjährigen zu kasernieren und den Rest der Bevölkerung wie bisher weiter leben und arbeiten zu lassen, der fast überall geübten österreichischen Strategie der maximalen Abschottung aller überlegen ist.

Völlig falsche Infektionszahlen-problematische Todeszahlen

Streeck, für den die Gruppe der Corona-Viren innerhalb der Virologie sein Spezialgebiet darstellt, begründet diese These wie folgt: Die Sterblichkeitsrate ergibt sich aus dem Verhältnis der tatsächlich Infizierten zu den Toten. Vor allem diese erste Zahl kennen wir nur sehr ungenau, und sie ist in Italien sicher ungleich höher als wir derzeit täglich den Medien entnehmen. Gleichzeitig ist wahrscheinlich nur ein Teil der jetzt gemeldeten “Corona -Toten” wirklich am SARS-CoV2-Virus verstorben, das Streeck für das relativ harmloseste in der Gruppe der Corona -Viren hält (zu der etwa auch SARS CoV1 zählt, das Europa nicht erreichte.) Derzeit wird nämlich jeder, der höchstwahrscheinlich sowieso an Diabetes mellitus, an einer Erkrankung der Atemwege oder an Krebs gestorben wäre, unter “Corona -Tote” subsumiert, wenn er gleichzeitig das Corona Virus in sich trägt.

Das wiederum ist in Italien schon deswegen besonders häufig, weil die allgemeine Infektionsrate eben sehr hoch ist und das zusammenbrechende Gesundheitssystem es kaum mehr gestattet, Corona Kranke von anderen Kranken erfolgreich zu isolieren.

Die wahre Sterblichkeit könnte im Promille-Bereich liegen

Näher kommen den wirklichen Sterblichkeitsraten die Ziffern Chinas, wo jetzt, da die Epidemie abklingt, 81.038 festgestellte Infizierte 3229 Toten gegenüberstehen. Und am nächsten die aktuellen Raten in Deutschland, der Schweiz oder Österreich, die im Promille -Bereich liegen: So stehen In Deutschland 20 Tote 7.636 Infizierten gegenüber, in der Schweiz 14 Tote 2.200 Infizierten und in Österreich 3 Tote 1.032 Infizierten.

Wobei die drei österreichischen Toten exakt der Streeck-Vermutung entsprechen: Sie litten schon zuvor an Diabetes melliltus, Atemwegserkrankungen und Krebs und ihr “Multiorganversagen” lässt vermuten, da sie ohne Corona vermutlich kaum länger gelebt hätten.

Boris Johnsons Risiko ist die bisherige Politik der Konservativen

Das alles bestärkt mich in der Ansicht, dass es problematisch ist, das gesamte soziale und wirtschaftliche Leben auf Grund dieser zwar hoch infektiösen, relativ harmlosen Krankheit derart einzuschränken und dass die Briten klüger handeln, indem sie nur die strikte Kasernierung der Über-Sechzigjährigen beschlossen bzw. angeordnet haben.

Einen Strich durch seine Rechnung könnte Boris Johnson allerdings die aktuelle Schwäche des britischen Gesundheitssystems machen: Seine Konservativen haben es in den letzten Jahren nach Ansicht vieler Beobachter restlos kaputt gespart. Es könnte also sein, dass es den Anforderungen aus normalen Erkrankungen, sich in der Bevölkerung häufenden keineswegs lebensgefährlichen Corona -Erkrankungen und kaum völlig abwendbaren schweren Corona-Erkrankungen nicht gewachsen ist.

16 Kommentare

  1. Hat eigentlich schon jemand darüber nachgedacht, warum die Pandemie in China seit Mitte Februar am abklingen ist?
    Könnte vielleicht ein Zusammenhang bestehen mit der Inbetriebnahme einer Produktionsstätte in China, wo seit Ende Januar ein Medikament hergestellt wird, was bereits 1983 in Kuba im Zusammenhang mit dem “Kalten Krieg” entwickelt wurde?

  2. Wer angesichts der Fotos von in Bergamo gestapelten Särgen und Militärfahrzeugen, die diese abtransportieren, so etwas schreiben kann, hat entweder den Bezug zur Realität verloren oder ist ein verbitterter Zyniker.

  3. Ja eh, wenns meinen. Conspiracy Theories much?
    Das Zeug find ich genug in meinen SocialMedia.
    Werde meine Zeit hier nicht länger investieren.
    Danke.

    1. Tina Rabl – meinen Sie Ihr Halbwissen im Vergleich zum Virologen Professor Hendrik Streeck, der die Leitung des virologischen Instituts der Universität Bonn von Professor Christian Drosten übernommen hat?

      1. Mkwien- noch nicht begriffen, dass das Geschwätz hier nicht von Professor Streeck stammt?
        Einen Aspekt eines Interviews zu zitieren, reicht nicht um eine komplexe Situation fundiert zu beurteilen.
        Was wir in der gegenwärtigen Situation nicht brauchen sind Zurufe von Leuten, deren Kompetenz ausschließlich auf dem Studium von Zeitungsinterviews fusst.

  4. „Zahl der Corona Experten sprunghaft gestiegen“,
    schrieb ein bekanntes Satireportal kürzlich.
    Jeder der ein Zeitungsinterview gelesen, einen Kommentar gehört hat, fühlt sich bereits als kompetenter Epidemiologe.. Natürlich gibt es alternative Ansätze, aber bitte nicht hier auf diesem Niveau diskutieren! In der jetzigen Situation braucht niemand Zurufe von selbst ernannten Experten. Erschreckend ist diese Selbstüberschätzung aufgrund von angelesenem Halbwissen. Diesem Halbwissen fehlt nämlich meist die wesentliche Hälfte.
    Abgesehen von der Ausbildung und dem Wissen, erkennt man echte Experten daran, dass sie immer voll Zweifel sind. Umso weniger jemand weiß, umso sicherer ist er in seinen Ansichten und propagiert sie dann auch voll Überzeugung, im Besitz der Wahrheit zu sein.
    In der gegenwärtigen Situation sollte das verbreiten von Halbwissen genauso geahndet werden, wie gezielte Fehlinformationen.

  5. Ich kann gut nachvollziehen, dass das alles korrekt ist. Letztlich geht es nur um dieses “flatten the curve”. Das ist nämlich – zuzmindest für mich – ebenso nachvollziehbar. Die absoluten Zahlen an Erkrankten werden wohl ziemlich hoch werden. Man liegt wahrscheinlich nicht sehr / viel daneben, wenn man davon ausgeht, dass die bislang Verstorbenen wären wohl innerhalb kurzer Zeit auch ohne Corona gestorben wären. Trotzdem würden oft Angehörige “verantwortungslose Politiker” sls Schuld als am Tod von Opa oder Oma schuldig beschuldigen.
    Ich will mir nicht vorstellen, was sich die Politik anhören muss, wenn die ersten Bilder mit nicht versorgbaren PatientInnen auftauchen.
    Und unter dem Strich kann man aus diesen Tagen wohl einiges für eine bessere Zukunft lernen. Das hat aber mit dem Corona nichts zu tun.

  6. In diesen Zahlen bleibt eine Tatsache völlig ausgespart, die aber doch wohl entscheidend ist. China ist mit der Seuche nur fertiggeworden, weil es einige tausend zusätzliche Hospitalsplätze in Wuhan aus dem Boden stampfte. In der Lombardei ist man bis zum Ausbruch der Krise mit den Krankheitsfällen durchaus fertig geworden, während man jetzt entscheiden muss, welche Kranken man sterben lässt, da sie ohnehin nicht zu retten sind.

  7. wie unglaublich zynisch. das gesundheitsystem in GB ist schlichtweg ein witz. das KÖNNTE die vielen schwerkranken gar nicht betreuen. das weiss johnson und nimmt billigend in kauf, dass zehntausende britInnen sterben werden….. und er pokert mit der herden-immunität und hofft, wenn dann die briten ggf. schneller gesund werden würden, dass die britische wirtschaft beim erholen “die nase vorn hat”…. zynischer gehts gar nicht. shame on you. bleiben sie gesund.

  8. In diesen Zahlen bleibt eine Tatsache völlig ausgespart, die aber doch wohl entscheidend ist. China ist mit der Seuche nur fertiggeworden, weil es einige tausend zusätzliche Hospitalsplätze in Wuhan aus dem Boden stampfte. In derLombardei ist man bis zum Ausbruch der Krise mit den Krankheitsfällen durchaus fertig geworden, während man jetzt entscheiden muss, welche Kranken man sterben lässt, da sie ohnehin nicht zu retten sind.

  9. Das sind alles sehr spekulative Annahmen, die bisher weder bestätigt noch widerlegt werden konnten, und auf ein effizientes Gesundheitssystem zu setzen (so wie wir in Österreich angeblich eines haben), heißt aktuell genauso gespannt wie beim Roulette darauf zu warten, wo die Kugel liegen bleibt und ob sich die Annahmen und Hoffnungen erfüllen bzw. bestätigen werden.
    Vorsicht und Vernunft sind trotzdem geraten! Nicht nur Ihnen geht manches “gegen den Strich”, ich glaube aber Ihren Ausführungen zu entnehmen, dass Sie sich derzeit in Österreich und nicht in Ihrem Urlaubsdomizil in Spanien aufhalten – Ihre Aussagen würden sicher anders lauten, wenn Sie mitten drin im turbulenten spanischen Virusgeschehen befänden.
    Aber ich empfehle den folgenden Link zur Wikipedia-Seite über Epidemien und Pandemien, die die Menschheit im Lauf von fast 2500 Jahren heimgesucht haben: es werden zwar die Abstände zwischen den Ausbrüchen verschiedener Epidemien immer kürzer, die Epidemien dauern aber weniger lang, weil die Erreger gut bekämpft werden konnten, und die Anzahl der Infizierten und Toten sinkt und wird seit Jahrzehnten nicht mehr auf 10.000 oder 100.000 geschätzt, sondern sehr präzise angegeben:
    Wenn man beispielsweise vergleicht, welche Opferzahlen vermutlich Athen um 400 B.C. während des Kriegs gegen die Spartaner erlitten hat oder welche Folgen die Reise- und Eroberungslust der Europäer für die indigenen Völker Amerikas nach sich gezogen hat, dann können wir froh darüber sein, noch in einer einigermaßen geschützten Phase unserer Zivilisation leben zu dürfen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Epidemien_und_Pandemien

    Bleiben Sie gesund! Und ob die Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung überzogen, angemessen oder zu gering waren, werden wir hoffentlich nach dem Abebben der Epidemie auch an dieser Stelle lesen können.

  10. Man sollte es wirklich “auch” so betrachten: Wie viele Menschen wären “nur” wegen des Coronas jetzt gestorben. Und wie viele sterben nicht, weil sie sich mit dem Corona angesteckt haben.
    Dann relativiert sich jede (neue) Krankheit.

  11. Das ist ein schöner Trost für den einen Toten nach einer Blinddarmoperation, dass nur ein Prozent an den Folgen einer Blinddarmoperation sterben.

Schreibe einen Kommentar zu Rudolf Langer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.