Allen österreichischen, deutschen und europäischen Erfolgsmeldungen zum trotz wird weltweit nicht weniger, sondern mehr CO2 in die Atmosphäre geblasen.
Um ausnahmsweise einen Erfolg zu vermelden, präsentierte der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck eine Grafik, die illustriert, wie sehr der CO2- Ausstoß in seiner kurzen Amtszeit zurückgegangen ist. Die Opposition spricht zwar von getürkten Daten, weil nicht die neuesten herangezogen worden seien, aber tendenziell steht der Rückgang außer Zweifel. Ähnliches gilt für Österreich, wenn Leonore Gewessler entsprechende Erfolge vermeldet und auch Ursula von der Leyen sagt die Wahrheit, wenn sie den Erfolg ihres “Green Deal” feiert: Die EU hat ihren CO2 Ausstoß tatsächlich gesenkt.
Nur kommt es fürs Klima nicht darauf an wie viel CO2 die EU in die Atmosphäre entlässt, sondern wie viel weltweit dorthin entlassen wird. Und da gilt es einen simplen ökonomischen Tatbestand zur Kenntnis zu nehmen: Jeden Liter Öl und jeden Kubikmeter Gas, den wir in der EU weniger verbrennen, verbrennen andere Volkswirtschaften, von Brasilien über Indien bis China mehr. Alles Öl und Gas, das gefördert wird, wird gekauft, verbrannt und entlässt CO2 in die Atmosphäre. Nur wenn weltweit weniger fossile Brennstoffe gefördert werden, verringert sich der CO2 -Ausstoß. Deshalb war der grauenhafte Krieg in der Ukraine eine Zeit lang gut für den Planeten, denn um ihn vorzubereiten, brauchte Russland mehr Geld und einigte sich mit der OPEC, die Förderung zu drosseln, um den Preis durch Knappheit zu erhöhen. Die USA, die Saudi-Arabien sonst immer bewegt hatten, die Förderung nicht zu drosseln und den Preis moderat zu halten, indem sie drohten, dem Königshaus sonst keine Waffen zu liefern, akzeptierten die Preiserhöhung dieses Mal, weil sie durch Fracking selbst zum größten Öl/Gas Produzenten der Welt geworden waren.
Die Drosselung der weltweiten Förderung hielt freilich nur kurz an. Nicht zuletzt, weil voran der erhöhte Gaspreis zu einer gewaltig erhöhten Inflation führte, unter der voran Europa litt, wurde die Gasförderung bald wieder erhöht, indem Norwegen sie verstärkte und die USA ihr Fracking wieder hochfuhren. Die weltweite Förderung fossiler Brennstoffe nahm zu Lasten des Planeten wieder zu und sorgte – viel mehr als die Zinserhöhungen der Notenbanken – dafür, dass die Inflation sukzessive zurückging.
Man kann die Menge fossiler Brennstoffe, die jährlich gefördert werden dürften, um den weltweiten CO2-Ausstoß so zu reduzieren, dass man das gesetzte Klimaziel erreicht, in etwa errechnen und das geschieht auch. Es gibt von den Vereinten Nationen seit 2017 einen jährlichen Bericht über die sogenannte “production gap”: Das ist die Lücke zwischen dem, was an Einschränkung bei der Förderung und Produktion fossiler Energieträger auf Weltebene notwendig wäre und dem, was tatsächlich geschieht. Im Vorwort des Reports von 2023 heißt es: „Die Regierungen planen, bis 2030 mehr als die doppelte Menge an fossilen Brennstoffen zu produzieren und zu verbrauchen als es mit dem Pfad zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5°C vereinbar ist. Mit anderen Worten: Die EU, Deutschland oder Österreich können ihren CO2 Ausstoß noch so sehr reduzieren – es bewirkt nichts, solange weltweit weiter munter Öl, Gas und Kohle gefördert werden. “Nur wenn es gelingt, die Produzenten fossiler Energieträger, von denen es auf der Welt rund zwanzig gibt (darunter die USA als eine der größten), davon zu überzeugen, dass sie ihre Produktion Schritt für Schritt herunterfahren müssen”, formuliert der deutsche Ökonom Heiner Flassbeck, “kann mit einer rationalen Klimapolitik begonnen werden.”
Ich bin diesbezüglich zurückhaltender: Es ist zu jeder Zeit rational, Technologien zu entwickeln, die den CO2-Ausstoß vermindern. Nur versprächen weniger Hektik und mehr Nachdenken dabei größeren Erfolg. So bewirkte nur eine viel höhere CO2-Steuer, dass immer die Technologie zum Zug käme, die am billigsten das meiste CO2 eliminiert, während man derzeit im Dunklen tappt. So ermittelte etwa der Think-Tank “Transport und Environment” erst jetzt, dass Schweröl verbrennende Schiffe im Hafen von Rotterdam mehr CO2 als alle Autos der Niederlande ausstoßen und dass die Schifffahrt -Kreuzfahrt- und Containerschiffe- zu den zweifellos größten CO2 Emittenten zählt. Es brauchte also vermutlich weniger Fördermilliarden für die überwiegend europäischen Großreedern und ihren rund sechstausend Schiffe CO2-arme Motoren vorzuschreiben, als es für abermillionen Autos zu tun.
In keiner Weise verstehe ich freilich, warum man das Tempolimit für Autos nicht sofort auf 100 km/h senkt. Und wenn man Wiens öffentlichen Verkehr mit Steuern statt Fahrscheinen finanzierte, erreichte man vermutlich rasch, dass Wiener kaum mehr Auto führen. Zwar müsste man dann wohl mehr Garnituren einstellen, aber im Verhältnis zum Erfolg wäre der Aufwand gering. Auch dass man dann auf die Fahrscheine von Touristen verzichten müsste, ist kein gewichtiger Einwand -sie gäben mehr Geld in Restaurants und Geschäften aus. Es gibt also Wege den CO2-Ausstoß relativ simpel und rasch stark zu senken.
Das oben beschriebene Grundproblem, ist freilich nur zu lösen, wenn man die 20 Produzenten fossiler Brennstoffe überzeugen kann, dass es auch für sie am besten ist, sehr viel länger vom Erlös ihrer fossilen Bodenschätze zu profitieren als durch immer größere Fördermengen im Moment noch reicher zu werden und eine Klimakatastrophe zu erleben.
6 Kommentare
Was mir in Wirksamkeits-Überlegungen wie diesem immer fehlt, ist der Hebelarm Europas. Wie viele Güter auf der Welt werden für das reiche Europa produziert? Wenn Europa für diese Güter Kriterien mit hohen Umweltstandards in Kraft setzte, wie viele Tonnen CO2 könnten so eingespart werden? Welchen Anteil hätte das an der Entwicklung des Weltklimas?
Europa ist in diesem Maß mitschuldig an der Entwicklung, Europa kann sich nicht drücken vor dieser Verantwortung, Europa könnte auf diesem Weg einwirken – ein langer Weg, selbstverständlich. Die Konkurrenzfähigkeit europäischer Produkte würde damit wirkungsvoll gestärkt. Wir sind aber schon längst auf diesem Weg, tausendfach. Warum nicht mehr Details dazu in allen Medien? Geschätzte Wirtschaftsjournalist:innen, bitte fragen Sie Unternehmen!
Das ist seit langem der beste Kommentar zur Klimakrise. Es geht nur, wenn die fossilen Trägersubstanzen reduziert werden. Nur wie soll das die Weltgemeinschaft erreichen? Und wie soll das ins menschliche Bewußtsein dringen?
Wenn der Kinderbuchautor Habeck einen Co2 Rückgang in Deutschland als Erfolg verbucht, und den Niedergang der industriellen Fertigung in diesem Zusammenhang verschweigt, wird sichtbar, dass die Massenmedien ihrer wichtigen Aufgabe nicht mehr nachkommen. Das Klima wird sich immer verändern. Der menschengemachte Beitrag liegt in der immensen, nicht genutzten Abwärme. Die Gelddruckmaschine sind aber die weltweit gehandelten Co2 Zertifikate. Da werden Kriege geführt um fossiele Rohstoffe illegal abzuzweigen. Wir sollen beim Kochen gehorsam den Deckel verwenden. Vernaderungspraktiken wurden bei der periodischen Grippewelle, die durch eine Deffinitionsänderung der WHO zur Pandemie erklärt wurde, ausreichend erprobt. Die Meinungsfreiheit wird mit illegalen Mitteln beschnitten. Das Klimathema ist eine Nebelgranate um vom wahren Ziel der digitalen Zwangskollektivierung abzulenken. Über die fatalen Auswirkungen durch das praktizierte Geoingenieuring, welches die Sonneneinstrahlung durch künstliche Reflexionen beeinflussen kann, wird nicht berichtet. Alternative Medien werden ans Kreuz genagelt. Barabas wird gehuldigt. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Informationen einholen ist heute leichter möglich als vor 2000 Jahren. Viele Daten sind allgemein zugänglich. Es ist mühsam und eine Holschuld. Die von weltweit gelenkten Medieargenturen verbreiteten Informationen sind das Papier nicht wert, auf dem diese gedruckt werden. Abweichler werden diffamiert und der Geldhahn abgedreht.
Beim menschengemachten Klimawandel sind wir auf sehr gutem Weg, wenn wir die unsägliche Verschwendung reduzieren. Co2 reduzieren ist keine gute Idee. Es ist lebenswichtig und mit der derzeitigen bereits weitgehend gesättigten Konzentration von ca. 430ppm vernachlässigbar.
Mir wurde das Bücherlesen empfohlen. Das ist immens wichtig. Danke. Wichtig ist allerdings über die Autoren und deren Auftraggeber bescheid zu wissen. Eigene Recherche und Logik, kann es aber nicht ersetzen. Es muss zwangsweise wärmer werden auf der Erde, wenn wir die Hitze aus den Kühltürmen der ineffizienten atomaren und kalorischen Kraftwerke, den millionenfachen Hitzeausstoß der Auspuffrohre unserer ineffizienten Autos, der Schornsteine, der Düsentriebwerke, der Klimaanlagen addieren, wird es logisch. Die entberlichen Kriege und deren industrielle Produktionsmaschinerie tragen auch zur menschengemachten Klimaerwärmung bei und sind nicht alternativlos. Frieden ist ein Beitrag für gutes Klima und gutes, menschliches Zusammenleben. Darum gehe ich jeden Sonntag um 18:00 Uhr in der Stadt Steyr spazieren. Der friedliche Protest gegen indoktrinierende Zwangsmaßnahmen, gegen Kriege aller Art und für die individuelle Freiheit, die österreichische immerwährende Neutralität und den Weltfrieden dauert bereits unterbrechungslos 186 Wochen. Ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Alle, ob jung, alt geimpft, ungeimpft, mutig oder ängstlich sind eingeladen mitzugehen. Wertvolle Informationen von hochgeschätzten Persönlichkeiten und unsere unermüdlichen Friedenstrommler ergänzen das Programm.
Wie kommt es, dass von den Klimaklebern über die Grünen bis zur EU-Spitze keiner versteht, dass Europa allein das Klima nicht retten kann, selbst wenn es renaturiert bis zum Geht-nicht-mehr, sich mit dem Lieferkettengesetz zum Weltpolizisten aufspielt und “dank” Umweltbewusstsein und Regulierungswut seine Wirtschaft und damit die Basis unseres Wohlstands ruiniert? Solange die übrige Welt nicht mitmacht, sind Europas Bemühungen zwar ehrenwert, aber nutzlos und – selbstzerstörerisch.
Das ist der eine sichere Weg zum Untergang Europas, der andere führt über die Flüchtlingskonvention, dank derer wir glauben, wir müssten Millionen Migranten aus allen Ecken von Afrika und Asien aufnehmen. Diese Menschenmassen, die Europa nicht integrieren kann, werden im Laufe der nächsten Jahrzehnte unseren Kontinent so destabilisieren, dass er letztlich so arm und unsicher werden wird wie die Länder sind, aus denen die Flüchtlinge kommen.
Ich bin dankbar für die Gnade der frühen Geburt, die mich die kommenden Jahrzehnte nicht mehr erleben lassen wird.
dem ist leider nichts hinzuzufügen!
Mein seit 1-2 Jahrzehnte gefestigtes Vorurteil:
Die Politik will, dass Experten alles besser wissen als unser einen der vernunftbegabte Verstand vermittelt. Dafür werden die Experten von den Regierungen ja bezahlt, damit sie das liefern was sie brauchen um politisch nix oder wenn doch erforderlich, das Umständlichste und wenig Wirksame tun zu müssen .