Der scheidende US-Präsident Joe Biden, der schon anlässlich des US-Abzugs aus Afghanistan gezeigt hat, wie wenig er von militärischen Aktionen versteht, hat endlich zugestimmt, dass das ukrainische Militär auch Raketen mit größerer Reichweite einsetzt.
Jedem militärisch Ausgebildeten war immer klar, dass man auch in einem Verteidigungskrieg in der Lage sein muss, Abschussrampen und Flugfelder im Gebiet des Gegners zu zerstören, was nur möglich ist, wenn man Raketen oder Marschflugköper einsetzen kann, die diese Ziele über die Front hinweg erreichen.
Der scheidende deutsche Kanzler Olav Scholz, der bisher behauptete, Taurus Marschflugköper nicht an die Ukraine zu liefern, weil er nur im Gleichklang mit den USA handeln wolle, liefert sie auch jetzt nicht, obwohl derzeit nur Deutschland genug davon auf Lager hat und sie am schnellsten zum Einsatz bringen könnte.
Wenn die Ukraine bei den vermutlich kommenden Friedensverhandlungen nicht bloß die Krim, sondern auch große Teile des Donbas Russland überlassen muss, liegt das damit endgültig voran bei Olaf Scholz. So wären Friedensgespräche längst im Gange, hätte Deutschland der Ukraine im Zuge ihrer anfangs so erfolgreichen Gegenoffensive die dringend erbetenen schweren Panzer geliefert, mit denn es ihr möglich gewesen wäre, die russische Frontlinie innerhalb des Donbas zu durchbrechen. Aber als Scholz diese Panzer endlich lieferte, war es zu spät, denn das russische Militär hatte die Zeit genutzt, mit Beton und Stahl Hindernisse zu errichten, die auch für schwere Panzer nicht zu überwinden waren. Wladimir Putin konnte wieder auf künftige Erfolge hoffen.
Scholz agiert so nicht zuletzt aus Rücksicht auf große Teile der SPD-Wähler, aber auch vieler anderer Deutscher, die deutsche Waffenlieferungen friedensbewegt ablehnen und man könnte meinen, dass das darauf beruht, dass eine Nation, die in der Geschichte mittels Waffen mehr Unheil als jede andere angerichtet hat, eben daraus gelernt hat. Aber das stimmt nicht: Nicht Waffen sind böse, sondern die sind böse, die sie zu einem Angriffskrieg, einsetzen. Krieg verhindert man nicht durch den Verzicht auf Waffen, sondern indem man einem potentiellen Aggressor ausreichend bewaffnet und damit Einhalt gebietend gegenübersteht. Frieden in der Ukraine erreicht man nicht, indem der Angegriffene die Waffen streckt, sondern indem er durch ausreichende Waffen in der Lage ist, Wladimir Putin klar zu machen, dass er nicht auf weitere Gebietsgewinne hoffen darf. Mit einem anderen deutschen Kanzler als Scholz hätte das längst der Fall sein können.
5 Kommentare
Und sie werden mit Scholz als Spitzenkandidaten in den Wahlkampf gehen. Wird die SPD das überleben, und wenn ja, auf wieviel Prozent wird sie fallen? Dass die sozialistischen Stammwähler nicht ausreichen, um wenigstens einen tragbaren Mitte-Platz zu erreichen, hat man in Österreich ja gerade gesehen.
Die Sieger schreiben die Geschichte. Hollywood festigt die Geschichte. Viele Generationen sind traumatisiert und von Erbschuld geplagt. Armes besetztes Deutschland. Das Märchen vom imperialen Putin und vom friedliebenden Amerika verliert täglich an Glaubwürdigkeit.
Und was hat das jetzt mit Scholz und der SPD zu tun?
So gut wie alle Probleme, mit denen sich Europa aktuell herumschlagen muss, verdanken wir den Linken. (Ich danke Herrn Lingens für sein Zitat: Intellektuellen genügt es „links“ zu sein – das ist eine Frage des Glaubens, nicht des Nachdenkens!“) Wie Herr Lingens in seinem Kommentar klar macht kann sich Deutschland nicht auf seine Vergangenheit ausreden wenn sie militärische Einsätze oder die Lieferung von Waffen an Staaten die von ihren Nachbarstaaten angegriffen werden, verweigert. Das Gegenteil ist der Fall – Deutschland hat, auf Grund der Vergangenheit des Landes, die Pflicht überall dort tätig zu werden, wo Hilfe, auch militärische, von Nöten ist. Speziell die deutschen Linken haben, als „Friedensbewegung“ verklausuliert, dafür gesorgt, dass die Länder ihre Verteidigung vernachlässigen und Europa heute militärisch geschwächt dasteht. So hat man Putin dazu ermutigt Eroberungsfeldzüge zu starten, Nachbarländer in seinen Einfluss zu zwingen bzw. die Ukraine zu überfallen um sich die Krim und andere Teile des Landes einzuverleiben. (War das die Rache für die Niederlage des Kommunismus im Kampf der Ideologien?) Den Konservativen in Deutschland kann man vorwerfen, dass sie die Taktik der Linken, das Land militärisch zu kastrieren, gerne aufgenommen haben um mit den frei werdenden Geldern die Spielmasse zur Verfügung zu haben um „Export-Weltmeister“ zu werden.
Es gibt aber Stimmen, die in Taurus-System keinen militärischen Nutzen für die Ukraine sehen.
Kurzfassung: Taurus ist eine bunkerbrechende Präzisionswaffe. Sie sind ein Alleinstellungsmerkmal der Bundeswehr und für die Verteidigung der NATO unabkömmlich. Was die Ukraine viel dringender braucht, ist effizientere Luftabwehr.
Hier eine detaillierte Begründung (und ich denke, dass Scholz‘ Berater ihm das ebenfalls erklärt haben)
https://steadyhq.com/de/u-m/posts/16d9bf70-8242-42a6-9f26-9c97f3ec8641