Das Klima-Paradoxon

„Die Klima-Ziele des Abkommens von Paris sind nicht in Gefahr, obwohl Donald Trump es aufgekündigt hat.“

Eine Zeit lang sah es so aus, als könnte der amerikanische Präsident den vernünftigen Mitgliedern seines Teams und seiner Familie –Außenminister Rex Tillerson, seiner Tochter Ivanka und seinem Schwiegersohn Jared Kushner nachgeben und das Klima-Abkommen entgegen seiner Wahlkampf-Ankündigung doch nicht verlassen, aber er ist dem Unverstand seiner Kern-Wähler treu geblieben und hat die USA aus dem Klima –„Komplott“, das Europa und China zu ihrem Schaden geschmiedet haben, befreit.

Es war, wie Tillerson erklärte, „eine politische Entscheidung“: Von der „Russland-Sache“ immer mehr unter Druck gesetzt, wollte Trump nicht riskieren, seine Kernwähler zu enttäuschen.

„Wäre es der ökologischen Einsicht der Amerikaner überlassen geblieben, ihren Kohle und Erdöl-Verbrauch zurückzuschrauben, der Ausgang wäre ein ungewisser gewesen“

Ihre Enttäuschung wird erst in zwei, drei Jahren einsetzen, wenn sie bemerken, dass die Arbeitsplätze in den Kohlegruben genau so schrumpfen wie zuvor. Weil Erdgas-Kraftwerke viel billiger und besser funktionieren.

Dies ist denn auch der Hauptgrund dafür, dass die Ziele des Klimaabkommens von Paris nicht in Gefahr sind. Der CO2-Austoß der USA ist in den letzten Jahren massiv zurück gegangen- aber nicht vielleicht weil Barack Obamas Politik diesbezüglich so erfolgreich gewesen wäre (seine Initiativen wurden, wie in allen Bereichen, von den Republikanern blockiert), sondern weil „Fracking“ neben Erdöl vor allem gewaltige Mengen billigen Erdgases freigesetzt hat.

Diese großen Mengen amerikanischen Erdgases sind ungleich einfacher und damit billiger als Kohle zu handhaben und haben die Kohle und selbst Erdöl als Brennstoff in den USA nicht anders zurückgedrängt als die großen Mengen russischen Erdgases Kohle und Erdöl in Europa.

Zum Glück entsteht bei der Verbrennung von Erdgas auch sehr viel weniger CO2.

Denn wäre es der ökologischen  Einsicht der Amerikaner überlassen geblieben, ihren Kohle und Erdöl-Verbrauch zurückzuschrauben, der Ausgang wäre ein ungewisser gewesen.

So reichte der günstige Preis.

Obwohl auch das nicht ganz stimmt: Schon vor Jahren haben Republikaner und Demokraten gemeinsam ein Gesetz zur Förderung alternativer Energie beschlossen, das den USA auch große Mengen alternativer Energie beschert hat, die mittlerweile auch ohne Subventionen preislich konkurrenzfähig ist. Es wird sie also auch noch geben, wenn Trump seine Drohung wahrmacht, jede finanzielle Förderung alternativer Energie einzustellen.

Trotz Trumps Präsidentschaft und der Dominanz der Republikaner im Congress sind darüber hinaus viele die Energie betreffende Gesetze Sache der Bundesstaaten und von denen haben mehrere bereits angekündigt, den Klimawandel weiterhin auch aktiv zu bekämpfen.

„America last“

In Summe gilt: Der technologische Fortschritt ist so groß, dass selbst der dümmste Mensch, der je ein hohes politische Amt bekleidet hat, seine positiven Folgen nicht verhindern kann.

Er kann und wird diesen technologischen Fortschritt allerdings etwas bremsen, indem er auf jeden ökologisch-politischen Druck gegenüber der Industrie verzichtet. Das wird die Konkurrenzfähigkeit amerikanischer Anlagen und Geräte gegenüber vergleichbaren Anlagen und Geräten aus China und Europa vermindern. Denn um ihren CO2 –Ausstoß ab dem Jahr 2030, wie in Paris vereinbart, zu reduzieren, werden die Chinesen (nachdem sie bis dahin westlichen Lebensstandard erreicht haben) wie die Europäer alles daran setzen, Anlagen und Geräte mit möglichst geringer CO2 Emission zu erfinden und zu produzieren. Das gelingt technisch, indem sie den jeweiligen Treibstoff möglichst vollständig verbrennen und damit aus weniger Treibstoff mehr Leistung herausholen- ihre Produkte sowohl leistungsfähiger wie sparsamer machen.

Diese Produkte werden nicht ganz so effizienten US-Produkten daher am Weltmarkt überlegen sein.

Sollte Trump wider jede Erwartung acht Jahre regieren, so könnte er auf diesem Weg Bedeutendes schaffen: „America last“

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Ein Kommentar

  1. Wenigstens ist dem Artikel angenehm zu folgen, weil er nur in einer Dimension Annahmen macht zB war das alte Aegypten auch technisch fortschrittlich. Offensichtlich haben die 30% ihn finanzierten, aushielten und seine Risken trugen dann doch Erfolg gehabt das Regime abzuschaffen und ploetzlich war er egal und allgemein bekannt, kenn mich aber in der Geschichte echt nicht gut aus, war mir immer unangenehm.

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