Eine Partei auf dem Selbstzerstörungs-Trip
Ich habe gerade eine Unterstützungserklärung für die „Liste Pilz“ unterschrieben. Peter Pilz als Nationalrat zu verlieren wäre ein Schaden für Österreich- gleich wo man politisch steht.
Sein ständiges Bemühen, Korruption aufzuzeigen und vielleicht auch vor Gericht zu bringen, kann einem durch Jahrzehnte investigativ tätigen Journalisten wie mir nur den größten Respekt abringen: es hängt mit viel Arbeit zusammen und bringt wenig Beliebtheit mit sich.
Natürlich ist Pilz auch eitel und manchmal ein Selbstdarsteller – aber irgendwo her muss man Befriedigung beziehen, wenn man mit soviel Ablehnung konfrontiert ist. Im Übrigen kenne ich niemand öffentlich Tätigen- mich eingeschlossen- der ohne jede Eitelkeit wäre. Nur Leute die ihre Eitelkeit hinter scheinbarer Bescheidenheit verbergen oder Leute die nicht den geringsten Grund zur Eitelkeit zu haben und dennoch vor Eitelkeit bersten.
Pilz erbringt jedenfalls Leistungen, auf die er stolz sein kann.
Dass die Grünen mit Partei-Funktionären, die aus der „Basis“ heraus ragen und Öffentlichkeitswirksamkeit besitzen, so gar nicht umgehen können, könnte ihnen bei den Kommenden Wahlen das Genick brechen. Ohne Eva Glawischnig und nun auch Peter Pilz haben sie in der Öffentlichkeit kein Gesicht.
In Kombination mit einem der Bevölkerung so gut wie unbekannten Wirtschaftsprogramm in einer Zeit, in der Politik sich fast nur um Wirtschaft dreht, scheint mir das selbstzerstörerisch.
Multi-Kulti, Ökologie, und die glaubwürdige Gegnerschaft zu H.C. Strache sind einfach zu wenig. (Siehe auch meinen Kommentar: „Es grünt nicht grün“)
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