Wie Friedensbewegte Frieden erschweren

Der von Deutschlands Kanzler Olaf Scholz vorgenommene Spatenstich für eine neue Munitionsfabrik des Rüstungskonzerns Rheinmetall, die den dramatischen Mangel an Geschützmunition der deutschen wie sämtlicher anderer EU- Armeen beseitigen soll und für die Armee der Ukraine leider zu spät kommen dürfte, war einmal mehr von einer Demonstration Friedensbewegter begleitet.

Sie vermag den Bau der Fabrik zwar diesmal weder zu verzögern noch gar zu verhindern, aber die große Fraktion Friedensbewegter innerhalb der SPD war es, die SPD-Chef Olaf Scholz solange gehindert hat, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland so rasch wie möglich mit schweren Geschützen und Panzern zu unterstützen – Scholz hatte trotz „Zeitenwende“ Angst, seine Friedensbewegten vor den Kopf zu stoßen.

Seine so zögerliche verspätete Lieferung schweren Geräts hatte militärische Folgen: Die Truppen Wolodymyr Selenskyjs vermochten die Verteidigungslinien in den Oblasten Cherson und Saporischschja nicht zu durchbrechen, solange diese noch unbefestigt waren. Damit waren sie außerstande Wladimir Putin in eine Lage zu bringen, in der er nachdenken musste, ob es nicht klüger sei, Friedensverhandlungen zu führen, um wenigstens die Krim sicher zu behalten. Nicht dass er sicher darüber nachgedacht hätte – aber die Chance dazu hätte es gegeben. Derzeit gibt es sie nicht mehr, denn die russische Armee hatte genügend Zeit, die Frontlinien massiv zu befestigen und die lang erwartete ukrainische Gegenoffensive musste an den massiven mittlerweile errichteten mehrstufigen Panzersperren und tiefen Mienenfeldern scheitern.

Das hatte abseits der militärischen dramatische politische Folgen: In den USA, wo man große Hoffnungen in den Erfolg der Offensive gesetzt hatte, haben jene Politiker, voran Republikaner Auftrieb erhalten, die weitere Waffenlieferungen an Selenskyj für Geldverschwendung halten. Wir werden demnächst wissen, ob sie sich durchgesetzt und die von Joe Biden geplante Finanzhilfe im Congress zu Fall gebracht haben. Wenn ja, verliert die Ukraine nach menschlichem Ermessen diesen Krieg und Putin kann überlegen, wann er Moldawien angreift.

 

5 Kommentare

  1. Ich glaube nicht, dass die Ukraine diese Krieg militärisch gewinnen wird. (Möglich ist freilich immer alles: Auch Afghanistan hat sowohl einen Krieg gegen die UdSSR als auch gegen die USA samt verbündeten gewonnen, so unwahrscheinlich das primär gewesen ist) Was ich glaube ist: Die Ukraine kann militärisch in eine Lage kommen, in der Putin zu Verhandlungen bereit ist, die in einen Kompromiss münden der etwa so aussehen könnte: Die Krim bleibt ihm- aber aus der sonstigen Ukraine zieht er sich zurück. Voraussetzung für diesen zur immer noch ungerechten Kompromiss, der aber das Blutvergiessen beendet ist allerdings, dass die EU und die USA die Ukraine nicht weniger, sondern mehr als bisher durch die Lieferung modernster Waffensysteme , wie etwa Taurus- Marschflugkörper unterstützen. Leider tut Olaf Scholz das vorerst wieder einmal ( wie zuvor bei schweren Panzern) nicht, und leider blockieren die Republikaner die von Biden versprochenen Gelder. und Waffen. Daher sieht es derzeit nicht gut für die Ukraine aus, aber noch hoffe ich, dass sich das ändert.
    Peter Michael Lingens

  2. 1. Zum Verhandeln gehören zwei, die auf Augenhöhe einen für beide akzeptablen Kompromiss suchen WOLLEN.
    2. Kompromiss bedeutet, jeder macht Zugeständnisse, keiner erreicht ALLES, was er will.
    3. Putin hat diesen Krieg mutwillig begonnen, weil er die Ukraine wieder Russland einverleiben will.
    4. Jeder Kompromiss wäre für ihn Scheitern, Gesichtsverlust, Niederlage.
    5. Solange Putin glaubt, dass er siegen kann, wird er daher nicht Verhandeln, sondern nur eine Kapitulation der Ukraine verlangen.
    6. Wenn Putin mit seiner Spezialoperation Erfolg hat, wird er so weitermachen. Bitte nachlesen, wie der 2. Weltkrieg begonnen hat! Kreisky würde sagen: “Lernen Sie Geschichte!”
    7. Putin wird daher logischerweise nur dann verhandeln, wenn er militärisch nicht siegen KANN.

  3. Welche Fernsteuerung der Journalismus in Ö/D erfährt? In meinen Augen kann das nicht mit rechten Dingen zugehen. In den 45 Jahren Erwachsenenleben hab ich sowas nicht erlebt und nicht für möglich gehalten m und 7ch bin damit in guter Gesellschaft
    Außer Emotion und Affekt gibts keine rote Linie.

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