Wenn Grüne die Umwelt vergessen

Eine der einfachsten, billigsten, effizientesten Maßnahmen, den CO2-Ausstoß zu verringern, bestünde darin, den öffentlichen Verkehr innerhalb unserer Städte aus leicht erhöhten Steuern aller städtischen Steuerzahler statt aus Fahrscheinkäufen fast aller städtischen Steuerzahler zu finanzieren.

Der Anreiz, das Auto stehen zu lassen, wenn man, statt es zu betanken, scheinbar kostenlos in die Straßenbahn, U-Bahn oder den Autobus steigen kann, wäre zweifellos beträchtlich. Auch die berühmte “soziale Komponente” wäre in diesem Modell optimal berücksichtigt: Große Betriebe mit Autoflotten und Dienst-Mercedes für den Chef, sowie “Reiche” mit dicken Autos trügen automatisch mehr zur Steuerfinanzierung bei, als “Arme” die sich gar kein Auto leisten können und zwingend auf Öffis angewiesen sind. Dass sie kaum CO2 produzieren, würde durch Gratis-Öffi -Fahrten maximal belohnt, weil sie auch den geringsten Steuerbeitrag dazu leisteten

Die Touristen sind der einzige Haken

Einziger Haken dieses Modells: Die vielen ausländischen Touristen, die in Städten wie Innsbruck, Salzburg, oder Wien bisher durch ihre Fahrscheinkäufe zur Öffi- Finanzierung beigetragen haben, fielen als Zahler aus. Allerdings empfänden sie das Gratis-Fahren zweifellos als besondere Attraktion dieser Städte, besuchten sie vermutlich noch lieber als bisher und gäben vermutlich mehr für Restaurants und Einkäufe aus. Wenn man bedenkt, dass man Fahrschein-Automaten und Kontrollore einsparte, sollte das wirtschaftlich fast oder zur Gänze ein Nullsummenspiel ergeben.

Innsbrucks patscherte grüne Regierung

Angesichts des gewaltigen Umwelt-Vorteils dieses Modells, das Grüne eigentlich auf ihre Fahnen schreiben müssten, ist es schon ein Zeichen gewaltiger Patschertheit, wenn eine grün regierte Stadt wie Innsbruck mit ihrer grünen Verkehrsstadträtin es genau umgekehrt handhabt: Die Öffis für Touristen kostenlos macht, während die Bevölkerung weiterhin Fahrscheine kaufen muss. Hoffentlich ist dieses Ausmaß an Patschertheit nicht symptomatisch für ihre Umweltpolitik in einer künftigen türkis-grünen Regierung

Ein Kommentar

  1. Ein großartiger Vorschlag, wenn man tatsächlich ernsthaft um Umweltschutz bemüht ist und im Umwetschutz nicht nur neue wachstums- und gewinnorientierte Geschäftsideen im Auge hat. Der Gewinn, der mit Geld nicht aufzuwiegen ist, läge in der verbesserten innerstädtischen Umweltsituation.

Schreibe einen Kommentar zu Günther Hoppenberger Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.