Wie Zögern Kriege verlängert

Die Ukraine braucht deutsche Marschflugkörper so rasch wie möglich.

Hätte sie schwere Panzer so rasch wie möglich erhalten, gäbe es vielleicht schon Friedensverhandlungen.

 US-Präsident Joe Biden liefert der Ukraine Raketen, die auch Ziele in Russland erreichen – er verlässt sich auf Wolodymyr Selenskyjs Versprechen, innerrussischen Ziele nie ernsthaft anzugreifen, zumal er den kleinsten Verstoß damit ahnden könnte, ihm jede weitere Unterstützung zu entziehen. Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz zögert dennoch Selenskyj Taurus-Marschflugköper zu liefern, die Russland erreichen, obwohl er aus dem gleichen Grund genauso sicher sein kann, dass Selenskyj sein Versprechen hält. Er braucht Marschflugköper und Raketen nur so dringend, um den russischen Nachschub im Donbass zu unterbinden. Doch Scholz hat einmal mehr Angst vor jenem Flügel seiner Partei, der mit Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht meint, mehr Waffen brächten keinen Frieden.

Waffen bringen Frieden!

Ich stelle hier eine provokante Gegenthese auf: Es würde vielleicht schon über Frieden verhandelt, wenn Scholz nicht so lange gezögert hätte, der Ukraine schwere Panzer zu liefern. Denn das erlaubte Putin, im Donbass schwer befestigte Verteidigungslinien aufzubauen, die Slenskyjs Armee nun, nachdem sie die schweren Panzer endlich erhalten hat, nur an einem einzigen Punkt zu überwinden vermochte und im Winter auch kaum ausreichend überwinden dürft. Hätte sie die schweren Panzer früher erhalten, so hätte sie demgegenüber vermutlich gute Chancen gehabt, die ursprünglich viel schwächeren Verteidigungslinien rasch genug so ausreichend zu überwinden, dass eine faire Chance auf Rückeroberung des Donbass bestanden hätte. Die aber hätte am ehesten zu Friedensverhandlungen auf einer Basis geführt, die Selnskyj ursprünglich stets angedeutet hat: Die Krim bleibt bei Russland; die Ukraine wird auf eine Weise „neutral“, die sie fast wie ein NATO-Beitritt absichert. Das hätte Putin erlaubt, zu Hause gesichtswahrend von einem Erfolg zu sprechen, auch wenn das Donbass ukrainisch und Selenskyj Staatschef geblieben wäre. Scholz` Zögern hat Putin dagegen die berechtigte Hoffnung belassen, doch einen vollen Erfolg auf dem Schlachtfeld zu erringen, statt ihn genau daran zweifeln zu lassen und sich zu sagen: Besser ich akzeptiere diese Friedenslösung, als dass weitere militärische Erfolge Selenskyjs mich womöglich um die Krim bringen.

Nur wenn Selenskyj dank Raketen und Taurus- Marschflugkörpern in Zukunft vielleicht eine solche für Putin kritische militärische Lage herbeiführen kann, haben Friedensverhandlungen eine Chance. Zögerliches, ratenweises militärisches Vorgehen ist immer nur Kriegsverlängernd – da kann es besser sein, es ganz zu lassen. Je massiver der Einsatz, desto kürzer dagegen der Krieg: US-Oberbefehlshaber Collin Powell zog 1990 nie dagewesene Truppenmassen zusammen, um dem Überfall Saddam Husseins auf Kuweit zu begegnen – es dauerte nur bis 1991, bis dessen starke Armee sich zurückzog.

Das Zeitfenster, das der „Westen“ in der Ukraine zur Verfügung hat, kann im Übrigen sehr klein sein: Sollte Donald Trump im September 2024 die US- Wahlen gewinnen, was zwar nicht wahrscheinlich aber keineswegs ausgeschlossen ist, so wird er den Krieg in der Ukraine tatsächlich blitzartig beenden: indem er sie Putin überlässt. Denn der hat ihn in der Hand: Er kann jederzeit wasserdicht beweisen, dass er in Absprache mit Trump entscheidend zu dessen Sieg über Hillary Clinton beigetragen hat und er kann wahrscheinlich beweisen, dass Trump mit Geld des KGB vor der Pleite bewahrt wurde.

Elektromobilität

PS: Korrekter Journalismus gebietet, glaubwürdige Informationen, die gegen eigene Texte sprechen, präzise wiederzugeben, sobald man sie erhält. Ich habe kürzlich  schon berichtet, dass der jüngste „World Energy Outlook“ (Welt- Energie-Ausblick) des hoch angesehenen Energie-Experten Fatih Birol, über den enormen Fortschritt bei der Herstellung billiger und besserer Solarpanele spricht massiv gegen meine Befürchtung,  dass die Erzeugung grünen Stroms nicht mit dem Bedarf Schritt hält, den immer mehr E- Autos und Wärmepumpen bedingen. Soeben entnehme ich einem Interview des ÖAMTC mit dem ähnlich angesehenen Batterie-Experten Maximilian Fichtner, dass der enorme Fortschritt bei der Herstellung billigerer, besserer Batterien mindestens so sehr für gesicherte E-Mobilität spricht: Kleinwagen des chinesischen Batterieerzeugers BYD erzielen mit neuartigen, sehr viel billigeren Lithium-Ionen-Batterien Reichweiten um die 300 km, die für Käufer, die fast nur in der Stadt fahren, völlig genügen. Zugleich ermöglichen neu konzipierte reine Lithium-Akkus bereits 1.000 Km Reichweite und brauchen nur noch 10 Minuten zum Laden. In Luxuslimousinen werden auch sie demnächst auf den Markt kommen. Tesla verbaut in der Hälfte seiner Limousinen schon jetzt Lithium-Eisen Akkus, die ohne seltenes, teures und giftiges Kobalt auskommen und Reichweiten um die 600 Km erlauben. Bisher erhöhten diese Akkus voran Teslas Gewinnmarge, aber demnächst sollten sie Teslas Autos deutlich verbilligen, denn von BYD & Co droht ihnen preisgünstige, hochwertige Konkurrenz.

In Summe: Weiterentwickelte Verbrenner dürften nur noch in den, freilich zahlreichen, Ländern breiten Absatz finden, in denen eine ausreichende E-Ladestruktur noch weit entfernt ist.

PPS: Bürgerinitiativen gegen die Nutzung des angeblich größtem Lithium-Vorkommens Europas in der Koralpe scheinen mir nur mäßig durchdacht.

 

2 Kommentare

  1. Brüssel gestern: Wieder 5% mehr für FPÖ, AfD, …
    Ein vor Jahren abgelehnter Asylweber hat das Land nicht verlassen und wurde auch nicht gezwungen, das Land zu verlassen – er hat jetzt zwei Menschen erschossen.
    Und NGOs schleppen weiter “Flüchtlinge” nach Europa, die da bleiben dürfen – mit oder ohne Aufenthaltsberechtigung …

  2. Mir sind Schwarzer und Wagenknecht beim Arsch lieber als Baerbock und von der Leyen, die ich vom “Demokraten” Biden für ferngesteuert halte.
    Falls Biden und Trump bei der kommenden Präsidentenwahl gegeneinander antreten, ist Biden chancenlos – da trau ich mich jeden Betrag wetten.

    Da ist selbst aus dem Rot-Grünen Lager entstamme – und PML (Profil) mein politischer Lehrmeister war – bin ich entsetzt, wie viele ehemalige pazifistische Linke zu Kriegshetzern wurden. Ich habe daher auch kein Problem damit, dass ich gestehe, dass ich ideologisch ziemlich nach rechts geglitten bin … und trau mich auch wetten, dass FPÖ, AfD, … relativ bald stärkste Parteien bei Wahlen in ihren Ländern sein werden, wenn sich nichts ändert (Schwerpunkt Migration).

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